Der Imagefilm ist tot
…es lebe die echte Story
Warum klassische Imagefilme ausgedient haben und was Unternehmen heute stattdessen brauchen
Der Imagefilm war einst das Kronjuwel jeder Unternehmenskommunikation. Hochglanz, perfekte Bilder, bedeutungsschwangere Musik und eine Stimme aus dem Off, die mit Pathos erklärt, warum gerade dieses Unternehmen die Welt verändert. Doch heute wirkt das wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Der klassische Imagefilm ist tot – und das ist gut so.
Was ist passiert?
Wir leben in einer Zeit der Reizüberflutung. Menschen scrollen durch hunderte Videos am Tag, überspringen Werbung nach fünf Sekunden und entscheiden in Sekundenbruchteilen, ob sie bleiben oder weiterwischen. Ein drei- bis fünfminütiger Imagefilm, der sich selbst zu ernst nimmt, hat hier kaum eine Chance.
Dazu kommt: Vertrauen entsteht heute nicht durch perfekte Inszenierung, sondern durch Authentizität. Menschen wollen echten Einblick, keine Hochglanzfassade. Sie wollen Geschichten, keine Statements. Sie wollen Gesichter, keine Logos.
Warum klassische Imagefilme nicht mehr funktionieren
Zu glatt, zu generisch: Viele Imagefilme wirken austauschbar. Austauschbare Bilder, austauschbare Phrasen. „Innovation trifft auf Tradition“ – schon mal gehört?
Kein Fokus: Oft versuchen Imagefilme, alles zu erzählen – Geschichte, Werte, Produkte, Vision – und bleiben dabei oberflächlich.
Fehlender Mehrwert: Wer schaut sich heute freiwillig ein langes Unternehmensporträt an, ohne dass es einen klaren Nutzen oder eine spannende Story gibt?
Was Unternehmen heute brauchen
Statt eines einzigen, teuren Films, der auf Messen oder der Website in Dauerschleife läuft, brauchen Marken heute:
Kompakte, zielgerichtete Inhalte: Kurze Clips mit klarem Fokus – z. B. zu Mitarbeitern, Produkten oder Kunden.
Storytelling statt Selbstdarstellung: Gute Geschichten bleiben im Kopf. Warum wurde das Unternehmen gegründet? Was treibt das Team an? Was sind echte Herausforderungen im Alltag?
Echte Menschen, echte Momente: Kein Schauspiel, keine Models – sondern die Menschen hinter der Marke. Nahbar, ungeschönt, ehrlich.
Plattformgerechte Formate: Ob TikTok, LinkedIn oder YouTube – der Content muss zur Plattform und Zielgruppe passen. Ein einziger Film für alle Kanäle? Funktioniert nicht mehr.
Der Wandel ist eine Chance
Der Tod des klassischen Imagefilms ist keine schlechte Nachricht – im Gegenteil. Es ist eine Einladung, Kommunikation neu zu denken. Weg vom Monolog, hin zum Dialog. Weg von der perfekten Inszenierung, hin zur echten Verbindung mit Menschen.
Denn am Ende geht es nicht darum, was ein Unternehmen ist, sondern warum es relevant ist – und das lässt sich nicht mit einem Werbefilm beweisen, sondern mit echten Geschichten, erzählt in vielen kleinen Momenten.